Safari ohne Plastiktüte
Botswana verbietet ab 1.11.2018 die Plastiktüte im ganzen Land. Südafrika verbietet schon lange Plastiktüten, die nicht wiederverwendet werden können, und in Namibias Nationalparks sind schon seit Jahren Plastiktüten verbannt.
Machen wir doch mal die Augen auf: Plastik ist überall! Es ist längst zum globalen Problem geworden: Im Wasser, in der Erde, Plastik in Tieren und Pflanzen, in unserer Nahrung und sogar im menschlichen Organismus. Plastiktüten sind zu einem sehr großen Problem geworden und überall zu finden. Vom Packeis bis in die Wüste, in den Weltmeeren und auf den höchsten gipfeln. Afrika nimmt das Plastik-Problem seit Jahren sehr ernst und in einigen afrikanischen Ländern gilt ein strenges Verbot für Plastiktüten.
Plastiktüten-Verbot in Afrika
Afrika nimmt das Problem der Umweltverschmutzung durch Plastiktüten sehr ernst und kämpft dagegen an. Mehrere Länder auf dem Kontinent haben ein landesweites Plastiktüten-Verbot verhängt oder erheben empfindliche Steuern auf die umweltverschmutzenden Tüten. Schon bevor das erste generelle Plastiktüten-Verbot landesweit in Afrikas wohl saubersten Land Ruanda verhängt wurde, wurde in Südafrika im Volksmund die Plastiktüte zur Nationalblume erklärt. Sie ziert fast jeden Strauch und Busch und „wächst“ über den Stacheldraht vieler Gartenumrandungen. Der echten Nationalblume Südafrikas, der Protea, macht sie im Schönheitswettbewerb natürlich keine Konkurrenz!
Nach dem Verbot von dünnen Plastiktüten, wie wir sie aus den Gemüseabteilungen im Supermarkt kennen, sank deren Verbrauch in Südafrika schlagartig um 90 Prozent. Plastiktüten die wiederverwendet werden könne, sind in Südafrika jedoch noch erlaubt.
3 R’s – reduce, reuse, recycle
Weniger Überflüssiges, Verpackungen und Müll kaufen – Dinge mehrfach verwenden und aufbrauchen¬ – Müll recyceln und Rohstoffe wiederverwenden – das bedeuten die drei „Rs“!
Die Plastiktüte ist zu einem sehr großen Problem geworden und afrikanische Länder gehen mit bestem Beispiel vorn. Während in Südafrika die Art von Plastiktüten, die nicht recycelt und auch wiederverwendet werden können, verboten wurde, sind in Namibia alle Arten von Plastiktüten zumindest aus den Nationalparks komplett verbannt worden. Nun zieht auch Botswana nach und setzt noch einen drauf: Es kommt ein landesweites Verbot für Plastiktüten und tritt schon am 1.11.2018 in Kraft. Vorreiter war Ruanda und hat die Plastiktüte komplett verboten und empfindliche Geldstrafen verhängt. Es klappt wunderbar und das kleine Land Ruanda gehört zu den saubersten Ländern des Kontinents. Einmal im Monat ist Umuganda-Tag. (https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-05/umweltschutz-ruanda-plastik-ve...) Am letzten Samstag werden alle Ruander von der Regierung aufgefordert aufzuräumen und im ganzen Land sauber zu machen, Müll einzusammeln, Straßen ausbessern und Bäume pflanzen.
Was bedeutet das kommende Verbot von Plastiktüten in Botswana für Touristen?
Nur Gutes! Denn wer mag schon gerne ein Löwenrudel auf Safari fotografieren, das von Plastikmüll umgeben ist oder Pinguinkolonien beobachten, die in Plastiktüten brüten? Keiner! Deshalb wird Plastik verbannt bevor es soweit kommt!
Es gilt für Touristen in Plastiktüten-freie Länder nur eine Kleinigkeit zu beachten: Stellen Sie sicher, dass sich im Gepäck keine Plastiktüten befinden! Sie werden Ihnen am Flughafen abgenommen und können je nach Reisedestination sogar Strafe kosten. Die kleinen transparenten Zip-Beutel, die der Flugsicherheit dienen, dürfen Sie für Ihren Rückflug behalten. Schuhe oder Dreckwäsche gehören nicht in eine Plastiktüte!
Unser Tipp: Nehmen Sie sich doch stattdessen einen Wäschesack mit und eine wiederverwendbare Jutetasche. Die können Sie dann auch vor Ort zum Einkaufen verwenden, denn im Laden werden Sie keine Plastiktüte mehr bekommen!
Warum sind Plastiktüten so problematisch?
Plastiktüten enthalten Polyethylen und sind somit nicht biologisch abbaubar. Sie zerfallen in gefährliches und toxisches Mikroplastik und gelangen über Wasser und Nahrung in die Körper aller Lebewesen. Plastiktüten müssen fachgerecht recycelt werden oder verschmutzen unsere Umwelt nachhaltig, denn sie halten ewig!
Die viele Nachteile von Plastiktüten:
- Plastiktüten landen im besten Fall im Recyclingkreislauf. Leider viel zu oft landen sie aber im Müll und dann auf Müllkippen. Die Tüten sind sehr leicht und werden von kleinsten Windböen schon weit weg getragen in die Natur oder werden übers Wasser ins Meer getragen. Da sie biologisch nicht abbaubar sind, sammeln sie sich immer weiter an und verschmutzen alles. Deshalb hat Südafrika auch die leichten Plastiktüten ganz verboten
- Viele Tiere im Meer, an Land und auch Vögel verwechseln Plastikpartikel mit Futter oder Nistmaterial. Vergiftungen, Ersticken, Strangulierungen und Blockierte Eingeweide sind die Folgen, die leider meist tödlich enden.
- Da Plastiktüten nicht biologisch abbaubar sind halten sie fast ewig. Um genauer zu sein über 500 Jahre. Statt zu verrotten zerfallen sie in kleinste Partikel, dem sogenannten Mikroplastik und verunreinigen und vergiften die Erde, das Grundwasser und gelangen so auch bis in alle Lebewesen, unsere Nahrung und in die Körper der Menschen.
- Plastik ist wasserundurchlässig. Tüten können den natürlichen Fluss von Wasserkreislauf aus dem Lot bringen. Sie verstopfen leicht den Wasserlauf beziehungsweise stauen Wasser an. Das bietet ideale Bedingungen für krankheitsübertragende Moskitos.
- Plastiktüten werden aus Petroleum hergestellt, einer nicht erneuerbaren Ressource. Diese wird noch für wichtigeres gebraucht und sollte nicht für Plastiktüten verbraucht werden.
Plastikfrei auf Tour
Viele Lodges versuchen auch den Müll von Plastikwasserfalschen zu reduzieren. Sie bekommen eine wiederverwendbare Metallflasche überreicht, die ihnen vor den Gamedrives und Aktivitäten immer gerne neu mit frischem Trinkwasser befüllt wird. Einige unserer Partner vor Ort in Südafrika, Namibia und Botswana gehen diesen plastikfreien Weg schon seit vielen Jahren und achten auch in der Bauweise und Hotelführung sehr auf Nachhaltigkeit und Müllvermeidung.
mehr Tipps zum plastikfreien Reisen:
Wir haben uns noch ein paar weitere Gedanken gemacht, wie man Plastikmüll auf Reisen vermeiden kann:
- Brotdosen, Trinkflaschen, Campingbesteck aus Metall sind für die Ewigkeit gemacht. Sie können immer und immer wieder verwendet werden. Gästehäuser und Camps befüllen Sie Euch gerne für Eure Ausflüge, ganz ohne Müll zu verursachen
- Die Jutetasche darf mit in den Urlaub!
- Wattestäbchen gibt es auch mit Holz- oder Pappstiel statt den Plastikröhrchen, Zahnbürsten übrigens auch
- Drinks an der Bar einfach ohne Strohhalm bestellen – No straw, please!
- Shampoo und Flüssigseife kann man leicht durch ein Stück Seife und Haarseife ersetzen - zero waste!
Wer schon dabei ist und Plastik spart und der Umwelt auch im Afrikaurlaub noch mehr Gutes tun will, darf sich auch gerne unseren Blogbeitrag zum Wasserspaaren und der Wasserknappheit in der Region Kapstadt durchlesen.
Wir freuen uns auf den 1.11.2018 und applaudieren Botswana zum Verbot von Plastiktüten!